Allgemeines:

Creobroter gemmatus auch Blütenmantis genannt imitiert wie alle ihrer Art Blüten. Beide Geschlechter haben als adulte Tiere eine grüne Färbung und auf den Flügeln einen sogenannten Augenfleck von unterschiedlicher Form. Der Augenfleck ist gelb und oval mit schwarzer Umrandung. Frisch geschlüpfte Larven sogenannte Mimikry sind rot/schwarz gefärbt und sehen aus wie Ameisen. Im Laufe weiterer Häutungen nehmen die Larven eine grün-beige und nach der Reifehäutung grüne Färbung an. Wenn sie eine Drohhaltung einnimmt sieht man, dass die Hinterflügel an der Basis rosa gefärbt sind und einen abschreckenden Fleck tragen. 

Eine sehr schöne und vor Allem interessante Art in einer optimalen Größe. Es ist richtig spannend die körperlichen Veränderungen in den einzelnen Stadien zu beobachten.
Die Oothekablage ist ein faszinierender Prozess. Man sieht sie richtig pumpen und wiegen.
Sie fressen unheimlich gern und reichlich, so dass man auch ihr Fressverhalten ausgiebig studieren kann.
 

 

Größe:

Männchen: 3,5 cm
Weibchen: 4,5 cm


Nahrung:

L1/L2: Kleine Fruchtfliegen Drosophila melanogaster
L3/L4: Große Fruchtfliegen Drosophila hydei
L5/L6: Goldfliegen Lucilia sericata
L7/adult: Schmeißfliegen Calliphora sp.

 

 

Lebensraum:

Creobroter gemmatus sind auf blühenden, stark verzweigten Sträuchern zu finden. Dort warten sie auf anfliegende Nektar suchende Insekten. Sie hat ein relativ großes Einzugsgebiet das sich über Süd-, Südost- und Ostasien erstreckt. Dort herrscht eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit die sich tagsüber zwischen 50-60% einpegelt und Nachts nochmal um 10% steigt. Die Temperatur am Tag befindet sich dort zwischen 25-30°C und was sehr wichtig ist, Nachts nicht unter 20°C. Das große Einzugsgebiet bedeutet auch gleichzeitig, dass die Art nicht besonders anfällig gegenüber kleineren Schwankungen ist. 
Bitte beachtet, in höheren Lagen wo die Temperaturen tiefer als 20° C fallen, ist sie nicht mehr anzutreffen.

 

Haltung im Insektarium:

 

L1/L2:

Ich halte sie in diesem Stadium in Gruppen in einem 500 g/ml Verpackungsbecher. Im Deckel habe ich eine Öffnung ausgeschnitten und einen Damenstrumpf darunter gespülpt. Seitlich habe ich zur Sicherheit noch eine Belüftung angebracht. Am Anfang nehme ich unbehandelnde Holzwolle als Klettermöglichkeiten und als Bodengrund Küchentücher. Es muss nach unten immer das doppelte der Mantidengröße an Platz vorhanden sein, damit die Häutung reibungslos verlaufen kann. Am Abend sprühe ich den Bodengrund so ein, dass er am nächsten Abend fast trocken ist. Beim Sprühen lieber etwas vorsichtiger anfangen und euch langsam herantasten. Staunässe ist gefährlicher für euer Tier wie eine etwas geringere Luftfeuchtigkeit.  Es sollten immer genügend Drosophilas im Behältnis sein. Ich wechsle, je nachdem wie sie darin wüten, mindestens einmal pro Woche das Küchentuch aus. Wenn ihr euch jetzt einzelne Tiere kauft könnt ihr gleich zu L3/L4 weitergehen. 

L3:

Creobroter gemmatus haben eine mittlere Aggresivität gegenüber Artgenossen. Daher reicht eine Trennung im L3 Stadium. Generell gilt aber, Einzelhaltung ist immer besser. Dadurch haben die Tiere weniger Stress und wachsen auch schneller. Ich halte sie daher einzeln in einem 500 g/ml Verpackungsbecher. Auch dort habe ich im Deckel eine Öffnung ausgeschnitten und einen Damenstrumpf darunter gespülpt und seitlich eine Belüftung angebracht. Als Klettermöglichkeit verwende ich weiterhin Holzwolle und als Bodengrund, da sie günstig und hygienisch sind, Küchentücher. Es ist wirklich wichtig, dass ihr nach unten immer das doppelte der Mantidengröße an Platz lasst, damit die Häutung ohne Komplikationen abläuft. Abends das Küchentuch so einsprühen, dass es am nächsten Abend fast trocken ist. Ich biete ihnen immer Futter in Form von Drosophilas an. Einmal pro Woche wird das Behältnis gereinigt.

 

Creobroter gemmatus.Asiatische Blütenmantis

(L4 Creobroter gemmatus bei der Futtersuche)

 

ab L4:

Ich verwende BraPlast Dosen mit den Maßen 18,5×18,5×19,0cm. Es sollten dort Ästchen und Blüten wie in ihrer natürlichen Umgebung vorhanden sein. Die Fangschrecke unterscheidet nicht, ob es echte Blüten oder Kunststoffblüten sind. Sie kann ihre Färbung der Umgebung anpassen. Ihre sonst weißen Stellen des Körpers werden dann gelblich, bräunlich oder rosa. Hier könnt ihr selber eure Erfahrungen sammeln.
Wenn ihr Ästchen aus der Natur nehmt, legt sie vorher 20 Sekunden lang in die Mikrowelle oder bei 100
°C 15 Minuten in den Backofen. Damit sterben alle heimischen mitgeschleppten Milben und sonstige Parasiten die euch später Probleme machen können. Auch dort gilt die Devise, weniger ist mehr. Gottesanbeterinnen sind Lauerjäger, ihr solltet es nicht vollpacken. Lasst Freiraum für die Häutung, da dieser Moment der gefährlichste Zeitpunkt im Leben eures Gastes ist.      

 

Fortpflanzung:

 

Geschlechtsbestimmung:

Zuerst einmal müssen wir wissen was ein Weibchen und was ein Männchen ist.
Bei allen Mantidenarten lassen sich die Weibchen von den Männchen durch die Anzahl der sichtbaren Bauchsegmente (Sternite) unterscheiden.
Männchen besitzen 8 Sternite, Weibchen hingegen nur 6 sichtbare. Dies kann man mit einem Vergrößerungsglas oft schon ab L3 erkennbar, ab L4 und L5 sieht man es auch mit dem blosen Auge. Meist reicht es auch, nur das letzte Segment am Bauch (Abdomen) zu betrachten. Wenn es so lang und breit ist wie die vorherigen Segmente, handelt es sich um Weibchen. Werden die letzten Segmente zunehmend kleiner und schmaler, handelt es sich um ein Männchen. Achtung, im Adultstadium besitzt das Männchen auch ein verlängertes letztes Segment.
Im Subadultem Larvenstadium erkennt man bei dieser Art auch die Männchen an den verdickten und längeren Antennen. Falls ihr euch unsicher seid, könnt ihr mir gerne per E-Mail Fotos senden und ich bestimme dann für euch das Geschlecht.

Wenn du mehr zum Thema Geschlechtsbestimmung wissen möchtest:

Geschlechtsbestimmung einer Gottesanbeterin

 

Geschlechtsreife:

Die Weibchen werden nach ca. 8 Häutungen, somit in L9 adult. Männliche Creobroter gemmatus nach 7 Häutungen, also in L8. Die Weibchen brauchen nach der Reifehäutung noch 2 Wochen bis zur Paarungsbereitschaft. Männchen nur 1 Woche.
Das bedeutet, die Männchen werden eine Häutung und eine Woche vorher geschlechtsreif. Das ist ein ziemlich unproblematischer Zeitraum, da die Männchen nach der Reifehäutung noch rund 2,5 Monate leben.
Den Geschlechtsunterschied erkennt man ab L3. Somit kann man vorbeugend die männlichen Tiere etwas kühler als die Weibchen halten. Bitte denkt daran, nicht unter 20
°C gehen.
Also ca. 2 Wochen nach der Reifehäutung sind die Tiere paarungsbereit.

 

Creobroter gemmatus- Blütenmantis Geschlechtsakt

(Foto: Verpaarung von Creobroter gemmatus)

 

Verpaarung:

Ich verpaare die Tiere immer im Insektarium der Männchen. Dabei gilt zu beachten, dass die Männchen gute und auch wendige Flieger sind. Vorher gebe ich dem Weibchen ein großes Futtertier, damit es während der Verpaarung mit Fressen beschäftigt ist und nicht das Männchen angreift. Das reduziert den Sexualkannibalismus und sorgt gleichzeitig für bessere Ootheken. Die Paarung läuft wie folgt ab. Das Männchen springt auf den Rücken des Weibchens und hält es dabei mit den Vorderbeinen fest. Die Kopulation kann bis zu 12 Stunden dauern, man kann also das Spektakel in Ruhe beobachten.

 

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Oothek ablage:

Die erste Oothek kann schon nach 2-4 Tagen abgelegt werden und kann sich bis 7 Tage hinauszögern. Danach folgen dann in Abständen 6-7 weitere Ootheken. Sie sind in der Regel schmal und ca. 3-6cm lang. Die Oothek kann bis zu 50 Eier beinhalten. Im Gegensatz zu den freien Ootheken der Schaben kleben die Fangschrecken ihre rundlichen, länglichen, schildartigen, tropfenförmigen oder paketartigen Ootheken an unterschiedlichen Substraten fest. Häufig werden sie an den Klettermöglichkeiten oder am Gazedeckel befestigt. Dazu tragen sie zunächst ein eiweißhaltiges Sekret auf das Substrat auf. Unter spiralförmige Bewegungen des Hinterleibs wird nun noch mehr dieses schaumigen Sekrets abgegeben, wobei nun die Eier nacheinander in selbiges so abgelegt werden, dass sie sich in einer bestimmten Anordnung zueinander befinden und jeweils ein Fach der Oothek belegen. Zum Abschluss wird das Sekret in einem mehr oder weniger langen Faden ausgezogen, bevor es zu einem schwammartigen, sehr festen Kokon erhärtet. Entlang der Oberfläche liegt der dünnwandigste Bereich, aus dem die Nymphen schlüpfen. Er ist meist als großporiger, naht- oder kammähnlicher Streifen zu erkennen. Mehr zum Thema Oothek findet ihr hier.

 

Inkubation:

Der Schlupf ist stark an die Temperatur und Luftfeuchtigkeit gekoppelt- bei 29° C und 70% Luftfeuchtigkeit schlüpfen die 4mm goßen Jungtiere nach ca. 5 Wochen. Bitte füttert die Jungtiere sofort nach dem Schlupf, dadurch verringert sich der Kannbalismus deutlich.