Pachnoda marginata peregrina “Kongo Rosenkäfer”

Herkunft:

  • Kongo, Guinea, Senegal, Angola, Kamerun, Kenia, Sudan

Temperatur:

  • 22-28 °C

Größe:

  • 2,0 bis 2,5 cm
 

Der Kongo-Rosenkäfer ist ein tagaktiver und äußerst bewegungsfreudiger Rosenkäfer, der sich perfekt für jeden Anfänger eignet. In Afrika leben sie vor allem auf Bäumen und Sträuchern und ernähren sich von Früchten, Blütenblättern und Baumsäften. Daher haben sie auch den Drang, auf allen ihnen angebotenen Klettermöglichkeiten hochzusteigen und diese zu erkunden. Ihre Flugkünste sind ein ganz besonderes Schauspiel und erwecken ein Schmunzeln beim Beobachter . Dabei dreht sich der Kongo-Rosenkäfer mehrmals um die eigene Achse, trommelt mit seinen Vorderbeinen und brummt mit einem lauten Getöse auf den Boden.

Am Boden angekommen durchsuchen sie die Oberfläche nach allerlei verwertbarem Futter. Dadurch gibt es für den Betrachter immer etwas zu beobachten und man entdeckt immer wieder neue Verhaltensmuster. Das äußere Erscheinungsbild hat zwar keine metallischen Effekte wie bei anderen Rosenkäfern, ist aber durchaus hübsch und auffällig. Dabei ist die Bauchseite, sowie der Kopf und die Beine schwarzbraun gefärbt. Die gesamte Oberseite ist matt samtig und sticht mit seiner gelben Signalfarbe hervor.

Behälter:

Als Unterbringung eignen sich am besten eine Kunststoffbox oder ein Aquarium und kein Terrarium. Da die Larven sich im Bodengrund aufhalten und dieser eine Substrathöhe von 10-20 cm haben sollte, gibt es kaum Terrarien bei denen man eine solche Substrathöhe umsetzen kann, ohne das einem das Lüftungsgitter oder die Frontscheiben im Wege stehen.

Der Behälter sollte mindestens eine Größe von 39 x 28 x 28 cm haben. Eine Lüftungsfläche am Deckel ist dabei völlig ausreichend. Sehr gerne wird eine Wärmequelle mit einem 20W Spotstrahler, der außerhalb der Zuchtbox angebracht wird, verwendet.

Der wichtigste Baustein für eine erfolgreiche Haltung und Zucht ist wie bei allen Käferarten der Bodengrund. Dabei kann man keinen, wie man es leider häufig nachlesen kann, Kokosfaser-Humus verwenden. Dieser bietet für die Larven keinen Nährwert und stört ihren Verdauungstrakt. Wir verwenden Waldhumus und weißfaules Holz in einem Mischungsverhältnis von 1:1. Die Oberfläche bedecken wir mit Laub. Zum einen verhindert die Laubschicht eine schnelle Austrocknung des Bodensubstrats und zum anderen gehört Laub zum natürlichen Futter für Larven und Käfer.

Selbstverständlich gehören noch ausreichend Äste als Klettermöglichkeit in jedes Kongo-Rosenkäfer Behältnis. Dabei sollte man die Äste nicht einfach auf den Bodengrund stellen. Häufig kann es vorkommen, dass die Larven den Stand der Äste untergraben und diese dann umstürzen. Deshalb stellt man sie, bevor man das Substrat in den Behälter gibt, auf den Boden und gibt das Gemisch danach in die Box.

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Zucht:

Pachnoda marginata peregrina “Kongo Rosenkäfer” ist die meistgehaltene Rosenkäfer-Art. Dies hat er vor allem seiner schnellen Vermehrungsrate zu verdanken. Die Larven werden bis zu 5 cm lang und 1 cm dick und eignen sich hervorragend als Futtertier für Reptilien. Dabei liefern sie einen hohen Proteinanteil und sind vor allem für Weibchen nach der Eiablage oder Reptilien, die aus der Winterruhe erwachen geeignet. Aber auch als Angelköder werden sie gerne verwendet. In der Anglerszene sind sie als Kongolarven bekannt.

Aber wie gelingt die Zucht des Kongo Rosenkäfers?

Zuerst sollte man sicher gehen, dass man beide Geschlechter des Rosenkäfers im Zuchtbehälter hat. Den Geschlechtsunterschied erkennt man einfach an der Unterseite am Hinterleib der Käfer. Dabei hat das Männchen eine eindeutig sichtbare Längsfurche, welche dem Weibchen fehlt. Dies ist auf dem Foto deutlich zu erkennen. Links befindet sich das Weibchen, rechts das Männchen.

Die Paarung findet das ganze Jahr über statt. Somit hat man auch dauerhaft Nachwuchs in unterschiedlichen Stadien im Zuchtbehälter.

Nach einer Paarung legt das Weibchen ein Eipacket mit bis zu 180 Eiern im Bodensubstrat ab. Nach 3 bis 4 Wochen schlüpfen die ca. 3mm langen Larven und durchlaufen zwei Häutungen im Bodensubstrat. Dort fressen sie mit Vorliebe das vorher untergemischte weißfaule Holz auf und wachsen beträchtlich. Die Entwicklungszeit ist dabei rasend schnell für einen Käfer. Bei optimaler Temperatur und einem ausgewogenem Futterangebot beträgt die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer nur 5 Monate.

Nach ca. 3 Monaten verpuppt sich die L3 Larve in einem selbstgebauten Kokon aus dem Bodensubstrat und ihrem Körpersekret. Der Käfer schlüpft nach weiteren fünf bis acht Wochen und verlässt einige Tage später, sobald der Chitinpanzer komplett ausgehärtet ist, den Kokon und gräbt sich an die Erdoberfläche aus.

Pflege und Nahrung:

Das Substrat sollte immer eine gewisse Grundfeuchtigkeit haben und darf niemals austrocknen. Dazu wird einmal wöchentlich das Substrat mit einer Gießkanne kurz überbraust. Meiner Meinung nach reicht es nicht aus mit einer Sprühflasche die Oberfläche anzufeuchten. Damit erreicht man nicht den kompletten Bodengrund und es entsteht die Gefahr, dass es zu trocken wird. Es erfordert ein bisschen Übung und man sollte sich langsam und vorsichtig hochtasten. Lieber etwas zu wenig Wasser und man gießt etwas nach als wenn man den Behälter unter Wasser setzt.

Die Larven sind durch das vorbereitete Substrat schon ausreichend mit Futter versorgt. Gerne knabbern sie auch von unten das Laub und die dargebotenen Früchte für die Käfer an. Dabei kann man den Käfern an Obst außer Zitrusfrüchten alles anbieten. Am besten man sucht sich beim Obst- und Gemüsehändler die überreifen Früchte aus. Diese haben einen hohen Zuckeranteil und werden sehr gerne angenommen. Aus unserer Erfahrung heraus fressen sie sehr gerne Bananen, Mangos, Erdbeeren und Birnen. 

Aber auch Gemüse, Salate und Blüten fressen sie sehr gerne und nehmen sie als willkommene Abwechslung. Bei gekauften Produkten sollte man darauf achten, dass es sich um unbehandelte Bioprodukte handelt und somit keine Pestizide in den Zuchtbehälter gelangen.

Sehr gerne nehmen die Käfer auch Beetle-Jelly an. Diese haben den Vorteil nicht so schnell zu schimmeln und können auf Vorrat gelagert werden. Vor allem in der Urlaubszeit ist es sinnvoll, die Käfer mit mehreren Beetle-Jelly während der Abwesenheit zu versorgen.

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Tipp:

Man kann eine Zucht schon mit 1-2 Zuchtpaaren beginnen.