Asseln üben auf viele Terrianer sicherlich auch deshalb einen besonderen Reiz aus, da sie sich von vielen anderen Terrarienbewohner unterscheiden. Ein besonderes Kennzeichen von Asseln ist selbstverständlich ihr Panzer. Dieser Panzer dient den Asseln nicht nur als Schutz, er ist auch verantwortlich dafür, dass Asseln sich überhaupt bewegen und überleben können – schließlich fehlt ihnen ein inneres Skelett, wie wir es vom Menschen kennen. Einen entscheidenden Nachteil hat der Panzer der Asseln allerdings im Vergleich zum menschlichen Skelett: Er kann sich dem Wachstum der Assel nicht automatisch anpassen. Um dies zu gewährleisten, ist eine Häutung der Assel unumgänglich. Im Folgenden erfahrt ihr mehr darüber, wie oft eine Häutung bei Asseln vorkommt, wie diese Häutung abläuft und wie der Terrianer mit Häutungsproblemen seiner Asseln umgehen kann.
Wie oft sich Asseln häuten
Die Häutung begleitet das Leben von Asseln und findet immer wieder statt. Allerdings verschieben sich mit zunehmendem Alter der Asseln die Intervalle, in denen die einzelnen Häutungen erfolgen. Warum dieses so ist, wird leicht verständlich, wenn man bedenkt, dass die Häutung vom Wachstum der Asseln abhängig ist. Junge Asseln wachsen zu Beginn ihres Lebens relativ schnell, sodass sie sich sehr oft häuten müssen, damit ihr Panzer mitwachsen kann. Ältere Asseln durchlaufen hingegen immer seltener eine Häutung, da ihr Wachstum nahezu zum Erliegen gekommen ist. Asseln, die sich in einem mittleren Alter befinden, durchlaufen in der Regel allerdings immer noch alle paar Wochen eine Häutung. Dabei platzt der Panzer in der Mitte des Tieres auf, und durch Pumpbewegungen wird der hintere Teil des Panzers abgestreift. Danach wird der vordere Teil durch weitere Kontraktionen abgestoßen. Das kann einige Stunden bis zu zwei Tage dauern. Terrianer sollten ein Auge darauf haben, ob die Häutung der Asseln unproblematisch verläuft. Schwierigkeiten beim Häutungsprozess können auf unterschiedlichste Ursachen zurückzuführen sein (siehe unten).
Der Ablauf einer Häutung
Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass Asseln eine enorme physische Leistung erbringen müssen, wenn eine Häutung durchgeführt wird. Die Häutung wird durch Häutungshormone (Zellbotenstoffe) in Gang gesetzt. Durch Einfluss der Häutungshormone werden Enzyme hergestellt, die zum Teil mit der Lymphflüssigkeit zwischen die Häute gepresst werden. Dennoch gelingt es Asseln in der Regel, die Häutung sehr schnell abzuschließen.
Dieses können sie leisten, da sich bereits vor dem Abstreifen des alten Panzers ein neues Schutzschild gebildet hat, welches das Tier bei und nach der Häutung schützt. Die alten Hautreste verbleiben dann losgelöst von der Asseln im Terrarium und werden häufig von den Asseln gefressen, da sie wichtige Nährstoffe enthalten. Das neue Schutzschild – der Panzer der Assel – ist nach der Häutung allerdings noch nicht derart widerstandsfähig wie der alte. Ein Grund, warum Asseln in dieser Phase zum Beispiel oft eine leichte Beute für Fressfeinde sind. Bevor Asseln aus ihrer alten Haut schlüpfen, können sie mitunter einen leicht müden und angestrengten Eindruck machen. Dies gibt sich aber wieder, wenn die Häutung ohne Komplikationen abgeschlossen ist. Im Übrigen ist die Phase nach der Paarung auch zugleich diejenige, in der die Häutungen bei adulten Tieren stattfinden.
Probleme mit der Häutung
Es gibt grundsätzlich mindestens zwei Aspekte, welche die Häutung von Asseln problematisch machen können. Zum einen ist der Häutungsprozess selbst für die Asseln immer eine Herausforderung, bei der auch einmal etwas schief laufen kann. Können sich die Asseln nicht vollständig aus ihrem alten Panzer entfernen, kann dieses zu ihrem Tode führen. Zum anderen ist es aber auch ein Warnsignal, wenn sich Asseln überhaupt nicht häuten können. In diesem Fall, aber auch bei Häutungsvorgängen, die fehlschlagen, liegt die Vermutung nahe, dass die Asseln entweder unter falschen Haltungsbedingungen (Luftfeuchtigkeit, Temperatur) leiden oder nicht ausreichend Nährstoffe erhalten, welche die Häutung überhaupt erst möglich machen. Dieser Aspekt unterstreicht, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse von Asseln in Hinblick auf die Haltungsbedingungen und die Nahrung zu kennen. Oftmals suchen die Tiere kurz vor der Häutung eine feuchte Ecke im Terrarium auf, in dem sie den kompletten Häutungsprozess vollziehen. Können sich Asseln nicht häuten, sterben sie in der Regel. Sind die Asseln gesund und ist eine Häutung erfolgreich, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Asseln vermehren.
Kann ich meinem Tier bei der Häutung helfen?
Da sich Asseln in der freien Natur auch alleine häuten, ist eine Hilfe durch den Menschen unnötig. Man kann dem Tier prinzipiell die Häutung etwas erleichtern, indem man die Luftfeuchtigkeit etwas erhöht. Dies macht aber nur Sinn, wenn man das schon während der Häutungsvorbereitung macht. Ist die Assel schon im Häutungsprozess, kann man sich das Anfeuchten des Bodengrunds sparen, da es keinen positiven Effekt mehr auf die Häutung haben wird. Es kann durchaus vorkommen, dass eine Assel (besonders eine junge oder eine sehr alte) in der alten Haut stecken bleibt. Falls die Häutung nach mehr als 48 Stunden noch nicht abgeschlossen, oder zieht das Tier vielleicht sogar die alte Haut noch hinter sich her, hat man wahrscheinlich eine fehlgeschlagene Häutung. Leider kommt das ab und zu vor und man sollte nicht direkt in Panik verfallen.
In diesem Fall kann es hilfreich sein, das betreffende Körperteil mit Wasser zu befeuchten bzw. zu besprühen. Erst wenn das Tier nach dieser Maßnahme immer noch nicht rauskommt, kann man ganz vorsichtig mit einer Pinzette versuchen, die Haut abzuziehen. Experimente mit einer Schere und einem Messer sollte man tunlichst vermeiden. Grundsätzlich sollte man die Haltungsparameter nach so einem Vorfall nochmal hinterfragen, überprüfen und gegebenenfalls nachjustieren.
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Hallo, innerhalb von einer Woche sind jetzt 2 Asseln bei mir an der häutung gescheitert und somit gestorben. Ich habe die frage was mache ich falsch die Luftfäuchtigkeit und Temperatur stimmt?
Hallo,
manchmal passiert das auch bei uns. Leider häuten sich die Tiere an der trockensten Stelle im Terrarium und bleiben in ihrer Haut stecken. Wenn das bei dir so der Fall ist dann musst du dir keine Sorgen machen.
Wenn sich die Assel allerdings in der Moosecke häutet oder an einer Stelle die eigentlich für eine Häutung sinnvoll erscheint, dann solltest du die Feuchtigkeit im Substrat etwas erhöhen und regelmäßiger Sprühen.
LG Frank
Danke für die Rückmeldung. Die letzte Assel, die sich gehäutet hat, hat es auch geschafft.
Hallo,
bei mir gibt es eine Assel die einen „gerissenen“ Panzer hat. Es sieht so aus als hätte sie Probleme mit der Häutung gehabt. Da sie sich vor ein paar Tagen hinten gehäutet hat. Den „Pullover“ hat sie aber noch an. Allerdings scheint sich die Haut nicht lösen zu wollen, stattdessen hat sich der Panzer etwas hochgerollt. Es ist eine realtiv große ältere Assel. Wurde sie vll angegriffen oder ist sie vll krank?
Liebe Grüße,
Janka
Hallo Janka,
manchmal treten Probleme bei der Häutung auf, die verschiedene Ursachen haben können. Es könnte sein, dass es zum Zeitpunkt der Häutung zu trocken im Terrarium war. Asseln benötigen eine gewisse Luftfeuchtigkeit, um erfolgreich zu häuten. Du könntest die Luftfeuchtigkeit im Terrarium erhöhen, indem du zum Beispiel eine feuchte Moosecke verwendest.
Ein weiterer möglicher Grund für die Schwierigkeiten bei der Häutung könnte ein Kalziummangel sein. Asseln benötigen Kalzium für einen gesunden Panzerwachstum. Stelle sicher, dass du ihnen immer Sepia zur Verfügung stellst, da dies eine gute Quelle für Kalzium ist.
Es ist schwer zu sagen, ob die Assel angegriffen wurde oder krank ist. Ein Angriff auf die Assel kann tatsächlich auf einen Protein- oder Kalziummangel hinweisen. Wenn die Assel nicht genügend Protein oder Kalzium in ihrer Ernährung bekommt, kann es zu Angriffen bei der Häutung kommen.
Ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter. Wenn du weitere Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung.
Liebe Grüße,
Frank
Hallo Frank,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Sepia und Moos sind immer da und die Luftfeuchtigkeit stimmt auch. Und die Assel lebt noch. Aber ich werde vorsichtshalber mehr Protein zufüttern. Denn wahrscheinlich wurde sie wirklich angegriffen.
Beste Grüße!
Janka
Hallo Janka,
vielen Dank für deine Rückmeldung und ich freue mich, dass meine Antwort hilfreich war. Es ist gut zu hören, dass Sepia und Moos vorhanden sind und die Luftfeuchtigkeit stimmt.
Es ist eine gute Idee, vorsichtshalber mehr Protein zuzufüttern. Das kann auch zusätzlich dazu beitragen, dass sich die Assel schneller erholt und gestärkt wird.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei der Pflege der Assel und stehe dir gerne zur Verfügung, falls du weitere Fragen hast.
Liebe Grüße,
Frank