Geißelspinnen: Die ungewöhnlichsten Spinnen der Welt!

Geißelspinnen: Damon medius

Sehen oder Spüren? Wie Geißelspinnen ihre Umgebung wahrnehmen

Geißelspinnen, auch Amblypygi genannt, sind faszinierende und oft verkannte Kreaturen. Sie gehören zur Familie der Spinnentiere und haben aufgrund ihrer langen Beine und ihres auffälligen Körperbaus ein einzigartiges Erscheinungsbild.

Geißelspinnen haben einen flachen, ovalen Körper, der normalerweise zwischen 2 und 8 Zentimetern lang ist. Dank ihres flachen Körpers können sie sich unter nahezu jedem Stein oder in winzige Spalten verstecken. Ihr Körper ist in der Regel braun, schwarz oder grau gefärbt und mit verschiedenen Mustern und Texturen versehen, je nach Art.

Eines der auffälligsten Merkmale von Geißelspinnen sind ihre langen Beine, die auch im Verhältnis zu ihrem Körper sehr lang sind. Diese Beine sind dünn und haben Gelenke, die es den Geißelspinnen ermöglichen, sich geschickt durch ihre Umgebung zu bewegen. Die Beine sind normalerweise mit Dornen und Stacheln besetzt, die ihnen helfen, sich an Felsen und anderen Strukturen festzuhalten.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von Geißelspinnen sind ihre Geißeln, die lange, dünne Antennen sind, die aus ihrem Kopf ragen. Diese Geißeln können bis zu dreimal so lang wie der Körper der Spinne sein und dienen dazu, ihre Umgebung zu erkunden und ihre Beute zu fangen. Die Geißeln sind normalerweise mit Haaren bedeckt, die empfindlich auf Berührungen und Bewegungen reagieren.

Geißelspinnen haben acht Augen, die auf ihrem Kopf in drei Gruppen platziert sind. Diese Augen sind klein und nicht besonders gut entwickelt, was bedeutet, dass Geißelspinnen nicht besonders gut sehen können. Sie verlassen sich stattdessen auf ihre Geißeln, um ihre Umgebung wahrzunehmen.

Insgesamt haben Geißelspinnen ein auffälliges und ungewöhnliches Erscheinungsbild, das sie von anderen Spinnen und Skorpionen unterscheidet. Ihr Körperbau und ihre langen, dünnen Beine und Geißeln machen sie zu einem faszinierenden Anblick und wecken das Interesse vieler Menschen.

Geißelspinne im Felsspalt
Euphrynichus bacillifer Lavafels

Anpassungsfähigkeit: Wie sie verschiedene Lebensräume besiedeln können

Geißelspinnen sind in vielen Teilen der Welt heimisch und kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, darunter Regenwälder, feuchte Gebiete, Wüsten und auch in Städten.

Da Geißelspinnen keine Netze bauen, sind sie oft in Felsspalten, Höhlen oder unter Steinen zu finden, wo sie Schutz vor Raubtieren und den Elementen finden können. Sie sind auch in der Lage, auf Bäumen und Pflanzen zu klettern und sich an deren Zweigen festzuhalten, um Nahrung zu finden und sich zu verstecken.

Da Geißelspinnen nachtaktiv sind, verbringen sie den größten Teil des Tages ruhend in ihrem Versteck, wo sie vor Raubtieren geschützt sind. In der Nacht kommen sie dann heraus, um Nahrung zu suchen und ihre Umgebung zu erkunden. Während sie sich bewegen, halten sie ihre Geißeln voraus, um ihre Umgebung abzutasten und potenzielle Beute aufzuspüren.

Die meisten Geißelspinnen bevorzugen feuchte Umgebungen und sind in der Nähe von Gewässern wie Flüssen, Seen oder Feuchtgebieten zu finden. Einige Arten leben in Wäldern oder Regenwäldern, wo sie unter Blättern und anderen Pflanzenteilen Schutz finden können.

Da Geißelspinnen jedoch auch in trockenen Gebieten vorkommen, haben sie sich an diese Umgebungen angepasst und sind in der Lage, längere Zeit ohne Wasser auszukommen. In der Wüste leben sie oft in Höhlen oder Spalten, die ihnen Schutz vor der Hitze und dem direkten Sonnenlicht bieten.

Insgesamt sind Geißelspinnen sehr anpassungsfähig und können in vielen verschiedenen Lebensräumen überleben. Im Laufe der Evolution haben sie sich an die Bedingungen und Anforderungen des jeweiligen Lebensraums angepasst.

 

 

Ohne Gift und Spinnweben: Wie Geißelspinnen andere Jagdmethoden entwickelt haben

Geißelspinnen sind faszinierende Tiere, die nicht nur mit ihrer Anpassungsfähigkeit sondern auch mit ihrem Verhalten beeindrucken. Ein Aspekt ihres Verhaltens, der besonders interessant ist, ist ihre Jagdtechnik. Geißelspinnen sind aktive Jäger und ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren. Um ihre Beute zu fangen, nutzen sie ihre Geißeln, um ihre Umgebung abzutasten und potenzielle Beute aufzuspüren. Wenn sie ihre Beute gefunden haben, sprinten sie schnell auf sie zu beißen ihre Beute.

Geißelspinnen besitzen weder Gift- noch Spinndrüsen und mussten dadurch andere Jagdmethoden entwickeln. Sie sind bekannt dafür, dass sie sehr schnell laufen können, um ihre Beute zu fangen oder um sich vor Fressfeinden zu schützen.

Ein weiteres interessantes Verhalten von Geißelspinnen ist ihre Fähigkeit, auf ihren Beinen zu tanzen, um Raubtiere abzuschrecken. Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie ihre Geißeln und ihre Vorderbeine auf und ab bewegen, um ihre Größe zu erhöhen und potenzielle Feinde abzuschrecken.

Beispielsweise haben Forscher beobachtet, dass Euphrynichus bacillifer ihre langen Beine als zusätzliche Waffen einsetzen, um Beute zu erbeuten. Sie nutzen ihre Beine, um ihre Beute zu umklammern und dann mit ihren Cheliceren zu beißen.

Diese Jagdtechnik hat auch das Interesse von Ingenieuren geweckt, die versuchen, die Bewegungen von Euphrynichus bacillifer zu imitieren, um Roboter zu entwickeln, die in schwierigem Gelände eingesetzt werden können.

Darüber hinaus sind Geißelspinnen für ihr komplexes Sozialverhalten bekannt. Einige Arten leben in Gruppen und kommunizieren miteinander durch Berührungen und Vibrationen. Forscher haben gezeigt, dass diese Spinnen sogar in der Lage sind, komplexe Muster von Vibrationen zu erzeugen, um miteinander zu kommunizieren.

Aufgrund ihrer interessanten Verhaltensweisen und einzigartigen Jagdtechniken sind Geißelspinnen immer wieder ein Thema für Studien und Forschung. Durch weitere Studien können wir hoffentlich noch mehr über diese faszinierenden Spinnen erfahren.

Meister der Jagd: Wie Geißelspinnen erfolgreich Beute machen

Geißelspinnen sind Jäger und ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren. Sie haben eine Vielzahl von Beutetieren, darunter Fliegen, Motten, Käfer, Heuschrecken und Spinnen. Sie fressen ihre Beute vollständig auf, einschließlich der Körperflüssigkeiten und der Weichteile. Die harten Teile wie Flügel und Beine werden zurückgelassen.

Geißelspinnen haben einen hohen Energiebedarf und müssen ständig Nahrung zu sich nehmen, um zu überleben. Sie können sich schnell bewegen, um ihre Beute zu fangen, und sind in der Lage, sich an verschiedene Beutearten und -größen anzupassen. Dies macht sie zu erfolgreichen Jägern, die in der Lage sind, in vielen verschiedenen Lebensräumen zu überleben.

Insgesamt sind Geißelspinnen faszinierende Tiere mit einer einzigartigen Jagdtechnik und Ernährungsweise. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Obwohl sie für den Menschen in der Regel keine Bedrohung darstellen, können sie dazu beitragen, Schädlinge zu kontrollieren und das Gleichgewicht in der Natur aufrechtzuerhalten.

Geißelspinne- Geißeln und Beine
Wie sich Geißelspinnen vermehren: Das Geheimnis der Brutpflege

Geißelspinnen sind eierlegende Spinnen, bei denen das Weibchen die Eier legt und für die Brutpflege verantwortlich ist. Die Männchen führen oft aufwendige Balztänze auf, um das Weibchen zu beeindrucken und zu paaren. Nach der Paarung kann das Weibchen mehrere Eikokons produzieren, die je nach Art und Umweltbedingungen zwischen 20 und 100 Eier enthalten können.

Das Weibchen trägt ihre Eier bei sich und sorgt dafür, dass sie geschützt und in einem warmen und feuchten Bereich aufbewahrt werden. Während der Inkubationszeit schützt das Weibchen die Eier vor Raubtieren und Umwelteinflüssen, indem sie die Eier mit ihrem Körper bedeckt. Die Inkubationszeit kann zwischen zwei und acht Wochen betragen, je nach Art und Umgebungstemperatur.

Euphrynichus bacillifer Eier

Sobald die Jungen schlüpfen, bleiben sie zunächst bei ihrer Mutter. Sie sorgt auch dafür, dass die Spiderlinge nicht nur vor Feinden geschützt sind, sonderen sie hilft ihnen beim Häuten und beim Erwerb der Jagdfähigkeiten. Wenn die Jungtiere herangewachsen sind, verlassen sie ihre Mutter und beginnen ein unabhängiges Leben.

Die Fortpflanzung und Brutpflege bei Geißelspinnen ist ein wichtiger Teil ihres Lebenszyklus und trägt dazu bei, dass sich diese Spinnenart aufrechterhalten kann. Die Mutter sorgt dafür, dass ihre Nachkommen geschützt und genährt werden, bis sie in der Lage sind, selbstständig zu leben. Dadurch können Geißelspinnen erfolgreich in verschiedenen Lebensräumen existieren und eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen.

 

 
Haltung im Terrarium: Was ist zu beachten?

Bei der Haltung von Geißelspinnen im Terrarium müssen ein paar Dinge beachtet werden. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Geißelspinne zu verstehen, um die beste Umgebung für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu schaffen.

Zunächst ist es wichtig, dass das Terrarium groß genug ist, um der Größe der Geißelspinne gerecht zu werden. Als Faustregel kann man in Betracht ziehen, ein Terrarium mit den Maßen 30 x 30 x 30 cm zu verwenden. Ein größeres Terrarium bietet auch mehr Platz für Verstecke und Dekorationen, um ein natürliches Umfeld zu schaffen. Da Geißelspinnen gut in Gruppen gehalten werden können, sollte bei der Wahl der Terrariengröße auch dieser Aspekt berücksichtigt werden.

Geißelspinne- Gruppenhaltung

Das Substrat im Terrarium sollte aus einer Mischung aus Waldhumus und Sphagnum Moos bestehen, um eine angemessene Feuchtigkeit zu gewährleisten. Um eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen, ist es empfehlenswert, dass das Substrat tief genug ist. Eine Schicht von 7 bis 10 cm kann hierfür ausreichend sein. Es ist wichtig, das Substrat regelmäßig zu überprüfen und es gegebenenfalls zu befeuchten oder zu erneuern. Durch die Vergesellschaftung mit Springschwänzen und Asseln wird nicht nur der Unrat entsorgt, sondern es entsteht auch eine weitere Nahrungsquelle. Die kleinen Asseln werden von den Spinnen gefressen und tragen so zur Ernährung der Geißelspinnen bei.

Die Luftfeuchtigkeit ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Haltung von Geißelspinnen. Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte zwischen 60% und 80% liegen, je nach Art der Spinne. Ein Hygrometer ist ein nützliches Werkzeug, um die Luftfeuchtigkeit zu überwachen. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann das Substrat feucht gehalten und das Terrarium regelmäßig besprüht werden.

Geißelspinnen bevorzugen Temperaturen zwischen 22°C und 28°C. Es ist wichtig, das Terrarium an einem Ort aufzustellen, der vor direkter Sonneneinstrahlung und Zugluft geschützt ist. Eine Wärmelampe kann verwendet werden, um die Temperatur im Terrarium zu regulieren. Dabei kann auf eine UV-A oder UV-B Strahlung verzichtet werden.

Es ist wichtig, dass Geißelspinnen im Terrarium ausreichend Verstecke haben, um sich sicher und wohl zu fühlen. Dies kann durch das Hinzufügen von Pflanzen, Kunstpflanzen, Höhlen oder Korkröhren erreicht werden. In der Gruppenhaltung von Geißelspinnen ist es wichtig, dass genügend Versteckplätze vorhanden sind, um Konflikte zwischen den Tieren zu vermeiden. Ein flaches Wasserbecken sollte ebenfalls im Terrarium platziert werden, um die Geißelspinne mit Trinkwasser zu versorgen.

Insgesamt erfordert die Haltung von Geißelspinnen im Terrarium etwas Geduld, Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, ihre Umgebung an ihre Bedürfnisse anzupassen. Mit der richtigen Pflege können Geißelspinnen im Terrarium ein langes und glückliches Leben von 7- 10 Jahren führen.

Es gibt mehrere Arten von Geißelspinnen, die als Haustiere gehalten werden können. Hier sind einige Informationen zu einigen der bekanntesten Arten:

Diese Art kann eine Spannweite von bis zu 15 cm erreichen. Sie stammt aus Tanzani und Kenia und ist aufgrund ihrer Größe und ihres ungewöhnlichen Aussehens sehr beliebt. Die Haltung von Damon diadema erfordert ein größeres Terrarium und spezifische Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Diese Art stammt aus Florida, Bahamas, Kuba und Hispaniola. Sie gehört mit ihrer bis zu 2 cm Köperlänge zu den kleineren Arten. Phrynus marginemaculatus benötigt ein Terrarium mit viel Platz zum Klettern, sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen im tropischen Bereich.

Diese Art stammt aus Peru, Kolumbien und Bolivien und ist aufgrund ihrer ungewöhnlichen hellen Körperfärbung und ihrer grünlich-braunen Farbe beliebt. Sie benötigt ein Terrarium mit vielen Verstecken und Klettermöglichkeiten, sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen im tropischen Bereich.

Euphrynichus ist eine Gattung von Geißelspinnen, die in Afrika heimisch ist. Es gibt mehrere Arten innerhalb dieser Gattung, von denen die bekannteste Euphrynichus bacillifer ist. Diese Spinne kann bis zu 8 cm lang werden und ist eine mittelgroße Art unter den Geißelspinnen.

Geißelspinnen können nicht nur wie in “Harry Potter und der Feuerkelch” auf dem Kopf sitzen, sondern auch als skurrile und faszinierende Haustiere dienen, die beim Beobachten entspannen können. Obwohl sie sicherlich nicht jedermanns Sache sind, gibt es eine Gruppe von Menschen, denen sie viel Freude bereiten und gelegentlich auch das ein oder andere Abenteuer bescheren.

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