Pseudoglomeris magnifica “Smaragdschabe”

Herkunft:

  • China, Vietnam

Temperatur:

  • 23-28 °C

Größe:

  • 3,0 cm
Vielleicht wundert sich der ein oder andere über sich selbst, warum er bei einem Haltungsbericht über eine Schabenart gelandet ist. Das zeigt einfach, wie uns die Pseudoglomeris magnifica in ihren Bann zieht. Auf den ersten Blick ist es ihr faszinierendes äußeres Erscheinungsbild, das uns eher an einen Rosenkäfer erinnert als an eine Schabe. Das metallisch schimmernde Exoskelett leuchtet je nach Lichteinfall von grün-metallic zu kupfer-metallic und ist eigentlich viel zu auffällig für ein Insekt, dass in der Nahrungskette so weit unten steht. Sobald man aber ihre Verhaltensweisen mit ihrem Erscheinungsbild kombiniert, erkennt man, dass sich die Natur nie irrt.
Pseudoglomeris magnifica ist eine tagaktive Schabenart, die man den ganzen Tag auf der Suche nach etwas Essbarem beobachten kann. Dabei hat sie es auch gar nicht eilig, sondern bewegt sich äußerst sorglos bis sie zumeist am höchstgelegenen Punkt im Terrarium ankommt. Auf ihrem Weg knabbert sie gerne alles was ihr schmecken könnte an. Vor allem bei Flechten, Blütenpollen und Früchten frisst sie sich gerne satt. Danach putzt sie sich noch ausgiebig, völlig ungeschützt im Gehege bevor sie ihren Spaziergang vorsetzt. Da die Vermehrungsrate mit höchstens 12 Nymphen pro Wurf und einer Gravidität (Trächtigkeit) von bis zu 6 Monaten für eine Schabenart sehr gering ist, könnte man darauf schließen, dass sie mit ihrem Aussehen eine ungenießbare Rosenkäferart nachahmt. Diese Schutzmimikry trifft man in der Natur relativ häufig an und dies wäre für mich eine logische Schlussfolgerung. Jetzt fehlt uns nur noch der passende Käfer zu dieser Theorie.

Behälter:

Für eine Zuchtgruppe mit 10 Tieren, kann man schon mit unserem Assel-Komplettset starten. Die Größe von 28x19x14 cm mit einem Fassungsvolumen von 5 l reicht auch eine gute Zeit lang, bis die Zuchtgruppe zu groß dafür wird. Eine genaue Zeitangabe kann ich da nicht treffen, da der Faktor Temperatur und auch das Entwicklungsstadium der Zuchtgruppe eine Rolle spielt.

Wir verwenden als Bodengrund unseren Waldhumus. Da Pseudoglomeris magnifica gerne Wasser in Form von Wassertropfen von den Scheiben oder Blättern aufnimmt und man bestenfalls täglich sprüht, wählt man eine Substrathöhe von 5-10 cm. So kann der Bodengrund das Wasser aufnehmen und es entsteht keine Staunässe. Zusätzlich beimpfen wir den Waldhumus mit Springschwänzen, die Unreinheiten wie Kot und liegengebliebenes Futter verwerten und somit Schimmel verhindern.

Schwangere, adulte Weibchen verstecken sich gerne unter gebogenen Rindenhöhlen. Daher sollte man ihnen diese Versteckmöglichkeiten in unterschiedlichen Klimazonen im Terrarium anbieten, wie z.B. ein Versteck auf dem Boden und eins ohne Bodenkontakt. So können die Tiere, die sich häuten die feuchtere Stelle in Bodennähe wählen und die ein oder andere Schabe die etwas trockener gelegene Versteckmöglichkeit.

Wir bieten ihnen zusätzlich größere morsche Holzstücke an. Dort fressen sie gerne kleine Gänge hinein. Dabei scheinen sie das Holz nicht zu fressen, da wir immer wieder feines Sägemehl daneben finden können. In diesen Gängen findet man vermehrt trächtige Weibchen.

Äste und Klettermöglichkeiten sollten auf keinem Fall fehlen. Dabei kann man immer wieder neue, mit Flechten bewachsene Äste anbieten und so gleichzeitig das Nahrungsangebot aufwerten.

Pseudoglomeris magnifica sind Scheibenläufer und deshalb ist ein gut schließender Deckel Pflicht. Die jungen Nymphen sind ca. 3 mm groß und entwischen aus jeder noch so kleinen Ritze. Wir verwenden eine am oberen Boxenrand angebrachte Schaumstoffdichtung für Fenster, mit der wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Als Wärmequelle kann man den Krabblern einen Spotstrahler mit 15 W anbieten. Dabei ist es auch kein Problem, wenn die Temperatur bis auf 30 °C am heißesten Punkt ansteigt.

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Zucht:

Bei gleichen Haltungsbedingungen werden die männlichen Pseudoglomeris magnifica ca. 1 Monat vor den Weibchen geschlechtsreif. Da die Männchen etwas länger als einen Monat lang leben kann eine Befruchtung aus dem gleichen Wurf erfolgen. Es ist jedoch sinnvoll, unterschiedliche Entwicklungsstadien in der Zuchtgruppe zu halten, damit die Weibchen die fast 2 Jahre alt werden mehrmals befruchtet werden können. Den Geschlechtsunterschied erkennt man bei noch nicht geschlechtsreifen Tieren an der Subgenitalplatte. Die Subgenitalplatte ist übersetzt die Platte unterhalb der Genitalien. Ein großes Segment an der Spitze ist immer ein Weibchen, zwei kleinere Segmente an der Spitze ein Männchen. Nach der Adulthäutung ist der Unterschied für jeden sichtbar, da die Männchen schlanker und geflügelt sind. Ihre Flügel werden aber nur zu einem Gleitflug eingesetzt und man muss keine Angst haben, dass sie beim Öffnen des Terrariums davon fliegen.

Nach der Befruchtung dauert es noch 4-6 Monate bis die jungen Nymphen vivipar (lebendgärend) zur Welt kommen. Bis zur ersten Häutung verharren die frisch geborenen Nymphen an der Unterseite ihrer Mutter. Ob sie dadurch nicht nur einen  zusätzlichen Schutz, sondern auch mit Milchproteinkristallen versorgt werden ist noch ungeklärt. Ungefähr 6-9 Monate dauert es, bis die kleinen Nymphen zu geschlechtsreifen Schaben heranwachsen. Sie können während der Aufzucht problemlos bei den adulten Tieren gehalten werden.

Pflege und Nahrung:

Ich erwische mich immer wieder dabei wie ich die Häutungsreste im Pseudoglomeris magnifica Terrarium entsetzt betrachte, bis mir wieder einfällt, dass die Tiere ihre abgestreiften Häute nicht fressen und die sich kaum von einer toten Schabe unterscheiden. Nach dem Häuten hat der noch weiche Chitinpanzer ein weißes- bis ockerfarbenes Erscheinungsbild, das sich während der Trocknung wieder in die normale Färbung verwandelt.

Die Tiere lieben süße Früchte wie Mango, Honigmelonen, Bananen und Äpfel über alles. Auch Flechten und Blütenpollen sind eine willkommene Abwechslung und werden gierig verschlungen. Um den Speiseplan zu vervollständigen dürfen auch bei ihnen Proteine nicht fehlen. Aus diesem Grund streuen wir einmal in der Woche unser Tausendfüßer-Futter über die Korkrinden. Dieser Proteinfuttermix hat die Eigenschaft nicht so schnell zu schimmeln wie das herkömmliche Futter und findet aus diesem Grund auch bei unseren Pseudoglomeris magnifica ein weiteres Einsatzgebiet.

Falls man mal ein paar Tage nicht zuhause ist, kann man auf süße Beetle-Jelly zurückgreifen wie unsere Mango und Bananensorten.

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Fun Facts:

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Namen Pseudoglomeris eingehen. Alle die unsere Seite oft besuchen wissen wahrscheinlich woher der Name stammt. Die Saftkugler oder Glomeris bilden eine Ordnung innerhalb der Tausendfüßer Gruppe. Herausstechendes Merkmal der Glomeris ist die Fähigkeit sich bei Gefahr einzurollen. Auch unsere Pseudo- (vorgetäuscht) glomeris magnifica ahmt dieses Verhalten nach und bis auf adulte Männchen und trächtige Weibchen krümmen sie sich bei Gefahr etwas zusammen.