Asseln kennen wir als graubraune Tiere, die etwa eine Größe von 2 cm haben. Sie gehören zur Klasse der Krebse oder Krustentiere und sind die einzigen Vertreter dieser Gruppe, die im Laufe der Erdgeschichte von einem Leben im Wasser zum Landleben übergegangen sind.

Asseln besitzen 7 gleichartige Beinpaare und werden daher auch als Isopoden bezeichnet:

  • isos (griech.) = gleich
  • podos (griech.) = Fuß

Zu dieser Ordnung gehören Arten, die ausschließlich im Wasser leben. Asseln dagegen haben sich voll an das Landleben angepasst. Diese sogenannten Landasseln benötigen allerdings zumeist eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit.

Die nächsten Verwandten der Asseln sind andere Krebstiere wie Garnelen, Krabben und Hummer. Äußeres Kennzeichen dieser Krustentiere ist ihr panzerartiges Außenskelett.

Auch die nahe verwandte Klasse der Insekten besitzt ein solches Außenskelett, ein sogenanntes Exoskelett das aber deutlich dreigeteilt ist.

Charakteristisch für Asseln ist ihr panzerartiges Außenskelett mit relativ breiten, gürtelartigen Rückenschilden. Es besteht aus Chitin mit Kalkeinlagerungen, wodurch eine besonders große Robustheit erreicht wird. Der meist abgeplattete Körper besteht aus mehreren Segmenten und lässt sich in drei Abschnitte unterteilen, die aber nicht deutlich voneinander abgesetzt sind.

Das letzte Segment, die sogenannte Schwanzplatte, läuft spitz zu und besitzt kein Extremitätenpaar. Es trägt allerdings seitlich, wie man sehr schön in der Abbildung sehen kann, ein Gliedmaßenpaar, die sogenannten Uropoden. Diese dienen bei den Wasserasseln als Schwanzfächer und Steuer, bei unseren landlebenden Arten als Tastorgan.

Die meisten Landasseln sind getrenntgeschlechtlich. Bei beiden Geschlechtern münden die Geschlechtsorgane auf der Bauchseite. Nach der Begattung häuten sich die Weibchen und entwickeln, wie man in der Abbildung sehr schön sehen kann, zwischen dem ersten und dem fünften Laufbeinpaar einen Brutbeutel (Marsupium), in den die Eier abgelegt werden und dort besonders geschützt bis zum Schlüpfen verbleiben.

Nach Verlassen des Brutbeutels sind die Jungtiere deutlich kleiner und auch heller gefärbt als die Erwachsenen Tiere. Ihr Panzer ist weich, wodurch sie in diesem Stadium besonders trockenheits- und feuchtigkeitsempfindlich sind. Nach einer Doppelhäutung, die sich auch bei Jungasseln in zwei Phasen vollzieht, wird das Erwachsenen aussehen erreicht.

Asseln sind nicht gerade Gourmets. Sie ernähren sich von Resten die zu Humus zersetzt werden müssen . Da die Nahrung im Darm nur unvollständig verdaut wird, fressen die Asseln ihren eigenen, stark zellulose- und ligninhaltigen Kot mehrmals wieder auf, um die darin enthaltenen Nährstoffe weiter zu verwerten. Das hört sich vielleicht nicht gerade appetitanregend an ist aber äußerst effektiv!

Mit der Nahrung werden unteranderem auch mineralische Bodenpartikel aufgenommen, die im Darm mit organischen Substanzen vermischt und als Ton-Humus-Komplexe ausgeschieden werden. Dadurch sind Asseln wesentlich an der Verbesserung der Bodenqualität beteiligt.

Obwohl Asseln kräftige Mundwerkzeuge besitzen, mit denen sie frisches Pflanzenmaterial und Holz zerkleinern könnten, bevorzugen sie abgestorbenes, feuchtes und schon leicht mikrobiell vorzersetztes Material. Sie nehmen sehr gerne Totholz und Laub an, aber auch Flechten die an Rinden wachsen werden dankbar gefressen. Die meisten Landasseln bewohnen die Bodenoberflächen und leben in der Streuschicht. Nur wenige sehr kleine Arten, können den Mineralboden besiedeln und besitzen eine ausgeprägte Fähigkeit zu graben. Weiterhin spielt der Kalkgehalt des Bodens für die Verbreitung der Asseln eine Rolle. Da Asseln für die Verfestigung ihres Außenskeletts Kalk benötigen, werden saure Böden ohne Austauschkalk selten von Asseln besiedelt.

Asseln atmen wie alle Krebse durch Kiemen. Unter ihren Skelettplatten tragen sie einen Flüssigkeitsvorrat, mit dem sie wie Wasserbewohner mit kiemenähnlichen Organen atmen. Diese befinden sich an den bauchseitig liegenden Hinterleibsfüßen des Abdomens. Landasseln sind daher auf ausreichende Feuchtigkeit angewiesen.

Bei den auch an trockenere Standorte vordringenden Landasselarten hat sich ein spezielles Wasserleitungssystem entwickelt, das jeden auf die Körperoberfläche gelangenden Wassertropfen zu den Kiemen leitet. Dabei wird das Wasser kapillar durch die Furchen zwischen den Körpersegmenten auf dem Rücken eingesogen und zur Bauchseite geleitet. Dort wird das Wasser über ventrale Rinnen, die zwischen den Laufbeingelenken verlaufen, zu den Kiemen an den Hinterleibsfüßen transportiert.

Mit abnehmendem Feuchtigkeitsgehalt der Luft reicht die Kiemenatmung nicht mehr aus. So haben sich auf der Innenseite der Hinterleibsfüße durch Furchungen und starke Verdünnung der Haut sogenannte „Behelfslungen“ entwickelt, mit denen die Landasseln den Sauerstoff auch aus der Luft aufnehmen können. Für die Luftatmung krümmen sie ihren Hinterleib nach oben, so dass die Luft ungehindert an die Hinterleibsfüße gelangen kann. Die „verbrauchte“ Luft wird durch das Abwärtskrümmen des Hinterleibes ausgetrieben.