Die Springspinnen-Zucht ist ein spannender Prozess, der mit der Eiablage beginnt und in der erfolgreichen Aufzucht der Spiderlinge mündet. Wenn deine Springspinne Eier gelegt hat und du nun vor der Herausforderung stehst, die geschlüpften Spiderlinge richtig zu betreuen, bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du, wie du die kleinen Spinnen sicher aus dem Terrarium entnimmst und sie optimal aufziehst, damit sie sich prächtig entwickeln.
Wie du die Spiderlinge aus dem Terrarium entfernst
Nach einer erfolgreichen Zucht ist die erste Frage, wie man die Spiderlinge sicher aus dem Terrarium der Mutter entfernt. Für diesen Schritt gibt es verschiedene Methoden, die jeweils Vor- und Nachteile haben.
Kokon-Entnahme bei der Springspinnen-Zucht
Diese Methode ist relativ zeitsparend, bringt jedoch gewisse Risiken mit sich. Wenn du erkennst, dass im Kokon der Mutter bereits dunkel gefärbte Spiderlinge mit langen Beinen sind, die sich bewegen, kannst du den Kokon entnehmen. Wichtig ist, dass du die Mutter vorsichtig aus ihrem Kokon herausdrängst. Hierbei hilft ein weicher Pinsel, um das Tier nicht zu verletzen. Danach kannst du den Kokon mit einem scharfen Skalpell oder Messer behutsam von der Terrarienwand lösen.
Der entnommene Kokon wird in eine 500-ml-Dose mit Holzwolle gelegt. Nach ein paar Tagen schlüpfen die Spiderlinge aus ihrem Netz und befinden sich in der Entwicklungsstufe FH1. Sobald sie aktiv in der Dose umherwandern, sollten sie alle 2-3 Tage mit Futter und Wasser versorgt werden. Bei sehr großen Kokons empfiehlt es sich, die Spiderlinge in Gruppen von je 10-15 Tieren aufzuteilen. Dies fördert das Wachstum und verringert Verluste, da schwächere Tiere von ihren robusteren Geschwistern gefressen werden. Eine Gruppenaufzucht ist bis zur Entwicklungsstufe FH3 empfehlenswert.
Risiken dieser Methode: Es besteht die Möglichkeit, dass Spiderlinge bei der Entnahme verletzt werden oder die Mutter keinen weiteren Kokon mehr baut. Dies hängt jedoch stark vom Charakter des Muttertieres ab.
Spiderlinge einzeln absammeln für eine erfolgreiche Springspinnen-Zucht
Diese Methode ist aufwändiger, aber schonender für die Mutter. Sobald die Spiderlinge den Kokon verlassen, kannst du sie mit einem weichen Pinsel und einer Filmdose einzeln aus dem Terrarium absammeln. Diese Methode kann sich über mehrere Tage ziehen, da die Spiderlinge nicht alle gleichzeitig den Kokon verlassen. Der Vorteil ist, dass die Mutter in dasselbe Netz möglicherweise weitere Eier legt, was zu weiteren Nachzuchten führen kann.
Nach der Entnahme sollten die Spiderlinge ebenfalls in 500-ml-Dosen mit Holzwolle gehalten werden, da die Vorteile der Gruppenaufzucht auch hier von Bedeutung sind.
Gruppenaufzucht und Pflege für Spiderlinge in der Springspinnen-Zucht
Nach dem Schlüpfen und der erfolgreichen Entnahme der Spiderlinge beginnt die Phase der Gruppenaufzucht – eine entscheidende Zeit für das Wachstum und die Entwicklung der kleinen Spinnen. In der Gruppe wachsen die Spiderlinge nicht nur schneller, sondern profitieren auch von einer natürlichen Selektion. Diese Selektion sorgt dafür, dass die stärksten und gesündesten Tiere überleben, was später für eine robuste Nachzucht sorgt.
Während der Gruppenaufzucht sollten die Spiderlinge in einer BraPlast Dose mit Holzwolle gehalten werden, die als Kletter- und Versteckmöglichkeiten dient. Eine regelmäßige Fütterung ist essenziell, damit die jungen Spinnen genug Energie für Wachstum und Häutung haben. Idealerweise fütterst du die Spiderlinge alle 2-3 Tage mit winzigen Beutetieren wie Drosophila melanogaster. Achte darauf, dass die Futtertiere nicht zu groß sind, da dies die kleinen Spiderlingen stressen kann.
Zusätzlich ist die richtige Feuchtigkeit im Terrarium entscheidend. Besprühe die Dose leicht mit Wasser, um eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Dabei ist es wichtig, die Balance zu halten: Zu viel Feuchtigkeit kann Schimmelbildung fördern, während zu wenig Feuchtigkeit die Entwicklung der Spiderlinge hemmen kann. Regelmäßige Kontrollen und eine gute Belüftung helfen, das richtige Klima zu schaffen.
Die Gruppenaufzucht sollte bis zur Entwicklungsstufe FH3 fortgeführt werden. In dieser Phase entwickeln sich die Spiderlinge stabil und bereiten sich auf die nächste Häutung vor. Spätestens nach der zweiten Häutung in der Gruppenhaltung ist es Zeit, die Tiere zu vereinzeln, um Rivalitäten und Kannibalismus zu vermeiden.
Wann und wie du die Spiderlinge vereinzeln solltest
Nach etwa zwei Häutungen in der Gruppendose ist es an der Zeit, die Spiderlinge zu vereinzeln. Gelochte Aufzuchtdosen eignen sich hervorragend für diese Phase, da sie eine einfache Handhabung und ausreichend Platz bieten. Für die Einrichtung ist Holzwolle empfehlenswert. In diesen Dosen bleiben die Spiderlinge für weitere ein bis zwei Häutungen, bevor sie in eine eingerichtete 500-ml-Dose umziehen. Sobald die Tiere eine Körperlänge von etwa 1 cm erreicht haben, können sie in ihr Endterrarium umziehen.
Die nächsten Schritte nach der Springspinnen-Zucht
Ab der Entwicklungsstufe FH3 können die Spinnen in größere Terrarien gesetzt werden. Hier sollten verschiedene Versteckmöglichkeiten, Klettermöglichkeiten und die richtige Bepflanzung vorhanden sein, um eine naturnahe Umgebung zu schaffen. Tipps zur Einrichtung des Terrariums findest du in unseren anderen Artikeln.
Falls noch weitere Fragen offen sind, stellt sie uns gerne unter dem Artikel in den Kommentaren.